Binnenmarkt-Exporte haben sich seit dem EU-Beitritt mehr als verdreifacht
Die Tiroler EU-Abgeordnete Barbara Thaler berichtet in ihrer Kolumne direkt aus dem Europaparlament über das Jubiläum „30 Jahre europäischer Binnenmarkt“.
In diesem Jahr gibt es einen runden Geburtstag zu feiern: Der europäische Binnenmarkt wird 30 Jahre alt. Seit dem Jahr 1993 sind freier Handel, freie Reisetätigkeit, die freie Ausübung von Dienstleistungen und der freie Kapitalverkehr in der Europäischen Union Realität. Bis heute zählt der Binnenmarkt zu den größten Errungenschaften der EU. Wir alle profitieren täglich von den Vorteilen. Wir können in der ganzen EU einkaufen, arbeiten oder studieren. Unsere Unternehmen dürfen überall ihre Leistungen anbieten. Das ist für viele von uns mittlerweile selbstverständlich, es ist jedoch ein echter Meilenstein in der Geschichte der EU, der letzte Woche in der Plenarsitzung in Straßburg auch gewürdigt wurde.
Wir in Österreich profitieren besonders von den Möglichkeiten des Binnenmarkts. Jeder zweite Arbeitsplatz hängt direkt oder indirekt vom Export. Um die 70 Prozent unseres internationalen Handels findet mit anderen EU-Ländern statt. Unsere österreichischen Exporte ins EU-Ausland haben sich seit dem EU-Beitritt mehr als verdreifacht, von 33 Milliarden Euro auf 112 Milliarden Euro im Jahr 2021. Das verdanken wir den vier Grundfreiheiten des Binnenmarkts: Freier Waren-, Personen-, Dienstleistungs- und Kapitalverkehr.
„Jeder zweite Arbeitsplatz hängt direkt oder indirekt vom Export ab. Um die 70 Prozent unseres internationalen Handels findet mit anderen EU-Ländern statt.“
MEP Barbara Thaler
Auch die Tiroler Wirtschaft profitiert: Im Jahr 1996, ein Jahr nach dem EU-Beitritt Österreichs, betrug der Warenexport Tirols 3,1 Milliarden Euro. Im Jahr 2022 waren es 16,4 Milliarden Euro. Das ist ein nomineller Anstieg von 429%. Nicht nur für die Wirtschaft, sondern auch für unsere Konsument:innen ist das wirklich gut. Durch fairen Wettbewerb wird das Angebot vielfältiger, sicherer und günstiger.
Zu den größten Binnenmarkt-Erfolgen in den letzten Jahren zählen sicher die Gesetze für digitale Dienste und digitale Märkte, die Verlängerung des Gratis EU-Roaming sowie auch einige Gesetze zu einheitlichen Standards.
Auch wenn ein 30-Jahr Jubiläum ein guter Moment ist, um die Erfolge zu würdigen, so führt uns auch vor Augen, dass es noch einiges zu tun gibt. Gerade Grenzregionen mit vielen Pendler:innen haben in der Coronapandemie zu spüren bekommen, dass der Binnenmarkt nicht so krisenfest ist wie wir gerne hätten. Hier müssen wir als Europa ansetzen – so eine große Errungenschaft der EU darf kein Schönwetterkonstrukt sein.
Du hast konkrete Beispiele aus deiner Branche die zeigen, an welchen Stellen der Europäische Binnenmarkt noch besser werden muss? Dann schreib mir unter barbara.thaler@europarl.europa.eu
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